Eine fantastische Woche, trotz beginnender Laichzeit
von Maike Prinz
Endlich war es soweit, meine lang ersehnte Session rückte näher und näher. Am Montag, den 27.05.2019 ging es endlich los. Eine Woche Freiheit, Angeln, Entspannung und Natur genießen stand auf dem Plan. Schon oft zog es mich an das Gewässer und schon unzählige Fische konnte ich dem See entlocken, von klein bis Big One war bereits alles dabei. Doch was bei dieser Session auf meiner Matte landete, überraschte mich auf ein Neues. Doch alles zu seiner Zeit.
Am Gewässer angekommen baute ich in aller Ruhe alles auf und wollte es für die erste Nacht zunächst ruhig angehen lassen. Warum und was mein Plan war, auch dazu später mehr…
Raus mit den Ruten
Ich schnappte mir ein paar Boilies und meine fertig beköderten Ruten und schon ging es los. Das iBoat 320 eignet sich nach meiner Erfahrung nach perfekt zum Karpfenangeln. Es bietet nicht nur ausreichend Platz für 2 Personen, man bekommt größere Echolote und Futtereimer bequem rein, ohne Platzeinschränkungen beim Rudern zu haben.
In den vergangenen Jahren hat sich mein Echolot als ein nützliches Hilfsmittel erwiesen und so wollte ich zunächst den vor mir liegenden Seeteil äußerst genau abfahren und nach Fischaktivitäten suchen. Oft sind es nur wenige Meter, die den Unterschied machen und so konzentriere ich mich in zunächst grob ausfindig gemachten Bereichen auf jedes kleine Detail. Mit einem guten Echolot lassen sich so kleine Unregelmäßigkeiten ausfindig machen.
Meine Köderwahl für die erste Nacht
Als Köder für die erste Nacht wählte ich den IB Carptrack Osmotic Oriental Spice welchen ich mit den IB Carptrack Amino Dip Osmotic Oriental Spice veredelte.
An die zweite Rute kamen zwei 20mm IB Carptrack Mega.Krill Boilies, welche ich ebenfalls für einige Zeit in den IB Carptrack Amino Dip Mega.Krill einlegte.
Meine Spotwahl der ersten Nacht
Nachdem ich einen interessanten Bereich mit dem Echolot ausfindig gemacht hatte, setzte ich mir ein GPS Punkt und machte mich daran einen zweiten Spot zu suchen. Die beiden Bereiche, die ich wählte, konnten unterschiedlicher kaum sein. Der erste Spot lag in einer Tiefe von knapp 5 Meter mit leichtem Krautwuchs. Der andere Bereich an einer kleinen Kante von 1 Meter auf 1,20 Meter mit Sandigem Boden. Nun hieß es Futter marsch. Doch viele Boilies wollte ich zunächst nicht schmeißen, nur zwei drei Händevoll…
Die erste Nacht konnte kommen
Die Ruten lagen und langsam brach die Nacht herein. Voller Hoffnung, dass mein Plan aufgeht, legte ich mich in meinen Schlafsack.
Doch die Nacht selbst verlief ruhig. Es waren die frühen, aber wirklich ganz frühen Morgenstunden, in denen mich meine Funkbox anschrie wie sie nur konnte.
Vollrun
Wie von einer Tarantel gestochen rannte ich zu den Ruten und ab ins Boot. Ein kurzer Drill und der erste Fisch war im Netz. Doch der sollte nicht der einzige an diesem Morgen bleiben. Gebissen hatte dieser Fisch auf den IB Carptrack Osmotic Oriental Spice Boilie.
Kampfstarker Gegner
Ich hatte gerade den Fisch versorgt, da lief die zweite Rute ab. Doch als ich die Rute aufnahm, merkte ich sofort, das wird kein so kurzer Drill. Da steckte kraft dahinter.
Ab in das iBoat 320 und dem Fisch mit Vollgas hinterher und als ich genau über dem Fisch war, legte dieser erneut eine spektakuläre Flucht hin. In einem durchgehenden Zug riss er mir gut 20 Meter von der Rolle. Nach einer Weile Tauziehen war es endlich soweit und ich konnte ihn über den Kescherrand ziehen.
Ein Schuppi… Und was für einer
Wunder schön und ein Fisch der mir wahrlich einen fantastischen Drill bot.
Noch ein Knutscher…der muss sein 😊
Nach dieser Aufregung und Anstrengung am frühen Morgen machte ich mir erstmal ein Frühstück. Stärkung und dabei machte ich mir Gedanken über den weiteren Verlauf meiner Taktik. Ich hatte schon zu Beginn einen Plan im Kopf und die Tatsache, dass beide Spots Fisch brachten, bestärkte mich bei meinem Vorhaben. Doch nun erstmal was essen…
Meine Strategie
Kommen wir nun mal zu meiner Strategie. Da das Wasser immer wärmer wurde und man in den letzten Tagen hörte, das an einigen Seen bereits die Laichzeit eingesetzt hatte, wollte ich nichts dem Zufall überlassen und entsprechend durch die richtig gewählte Taktig jeden Tag für eine nasse Matte sorgen.
Daher entschied ich mich dazu die Spots vom letzten Abend für die nächsten beiden Nächte nicht mehr zu befische. Hier wollte ich nun erst einmal die Fische in Ruhe fressen lassen. Also los ging es, eine hochattraktive Futtermischung musste her. Hierzu verwendete ich das IB Carptrack inLiquid, dass IB Carptrack Amino Complex Liquid, etwas GLM full-fat, eine gute Portion IB Carptrack inP und etwas IB Carptrack Power Powder Bloodworm.
Oft bekomme ich über Facebook die Frage gestellt wie es denn eigentlich mit dem Mischen und der Dosierung ist. Nun ich bin da ehrlich, an direkte Vorgaben halte ich mich da nicht. Doch dies ist jetzt wohl nicht sonderlich hilfreich, gerade Neueinsteiger im Karpfenangeln fragen sich hier ob sie denn auch alles richtig machen. Daher einfach mal an dieser Stelle eine kleine Beschreibung wie ich mein Futter anmische. Zunächst gebe ich auf ca. 2 Kilo Boilies etwa 3 große Esslöffel GLM hinzu…
Im Anschluss kommt je nach dem für welche Sorte man sich entschieden hat das IB Carptrack inP (so meine Wahl hier) oder das Amino Complex Powder…eben halt je nach verwendeter Sorte. Das Amino Complex Powder verwende ich gern, wenn ich ausschließlich süße Boilies fische. Auch hier nehme ich etwa 3-4 große Esslöffel auf 2 Kg Boilies.
Um das ganze abzurunden kommt noch eine ordentliche Priese Power Powder hinzu. In diesem Fall das IB Carptrack Power Powder Bloodworm… Das Power Powder könnt ihr natürlich auch eurer gewählten Boiliesorte anpassen, denn hier bieten wir viele Geschmacksrichtungen an die genau auf unsere Boilies abgestimmt sind, wie Beispielsweise das Banana oder Strawberry Power Powder.
Tja und nun folgt noch je ein Schuss IB Carptrack Amino Complex Liquid und IB Carptrack inLiquid…
Alles gut durchmischen und fertig ist das Ganze. Da ich mich für ein gemischtes Futter entschieden habe, achtete ich in diesem Fall nicht sonderlich auf empfohlene Vorgaben. Doch möchte ich gleich an dieser Stelle einmal kurz ein Tipp geben für süße Boilies wie den Scopana.Love. Nehmt Euch Das IB Carptrack Amino Complex Liquid und das IB Carptrack Amino Complex Powder, dazu passt dann wunderbar das Power Powder Roasted Peanut oder Power Powder Pineapple.
Futter für die Fische
Nachdem ich alles fertig hatte, machte ich mir noch einen frischen Kaffee und genoss das zwar regnerische aber doch recht angenehme Wetter…
Am späten Nachmittag war meine Futtermischung gut durchgezogen und so fuhr ich raus um das Ganze auf den beiden Spots der ersten Nacht zu verteilen. Doch das war natürlich noch nicht alles, ich brauchte ja noch 2 neue Spots für die kommende Nacht. Mein Plan insgesamt war, die ersten beiden Spots für 2 Nächte ruhen zu lassen und erst dann die Ruten wieder dort abzulegen. Während ich dann diese Spots befischte, wollte ich die anderen ruhen lassen und nur füttern. So erhoffte ich mir die ganze Woche über kontinuierlich Fische zu fangen.
So nahm ich mir 2 Klickboxen mit ein paar Boilies mit raus und wählte 2 neue Bereiche aus, die in einer guten Entfernung zu den beiden anderen Spots lagen.
Mein Plan ging auf
Gegen früh um 5 wurde ich wieder von meiner Funkbox geweckt, so kann ein Tag beginnen dachte ich mir. Nach einem kurzen Drill landete dieser kleine aber schöne Schuppi auf der Matte.
Und Nummer 2 lies auch nicht lange auf sich warten. Ich wollte mir gerade einen Kaffee machen, da lief die andere Rute ab. Ein kleiner aber feiner Spiegler. Gebissen hatten beide Fische auf zwei 20mm IB Carptrack Osmotic Oriental Spice Boilies.
Für die nächste Nacht bereite ich auch für die 2 neuen Spots eine kleine Futtermischung vor. Während ich bei den anderen beiden Plätzen aus der ersten Nacht auf einen gemischten Futterplatz setzte, verwendete ich hier ausschließlich den Osmotic Oriental Spice Boilie. Diesen pimpte ich mit etwas IB Carptrack Amino Complex Liquid und IB Carptrack Amino Complex Powder. Dazu noch das entsprechende Power Powder Osmotic Oriental Spice und für die Hakenköder den IB Carptrack Amino Dip Osmotic Oriental Spice sowie das dazu passende Amino Gel vom Osmotic Oriental Spice.
Was für ein wunderschöner Fisch
Auch an diesem Morgen lies mich meine Strategie nicht im Stich und so kam erst dieser kleine Spiegler zu Besuch…
Doch als die Rute gegen 9 Uhr erneut ablief und ich nach einem kurzen aber sehr heftigen Drill in den Kescher blickte… Ich war Sprachlos, ein wunderschöner Fisch.
YES!!!!
Nichts dem Zufall überlassen
Jetzt war es an der Zeit die ersten beiden Spots wieder zu befischen und da ich nichts dem Zufall überlassen wollte und meine beiden Rigs schon einiges durch gemacht hatten, entschied ich mich dazu zwei neue zu binden. Als Vorfachmaterial verwendete ich wie fast bei jeder Session, das Carp’R’Us Strip-X in 45 lbs.
Da ich einen einzelnen 30mm Boilie ans Haar machen wollte, setzte ich als Haken auch auf einen großen. Den Carp’R’Us Continental Snag Hook in der Größe 2.
Um den gewünschten Dreheffekt zu erzielen und ein perfektes Haken in der Unterlippe zu gewährleisten, kam noch ein Mouthsnagger zum Einsatz…
Ans Haar noch einen 30mm IB Carptrack Crawfish black and white Boilie und fertig ist das Rig.
Zeit für die kleinen Dinge
Am Wasser geht es natürlich nicht nur um das Fisch fangen. Für mich ist es mehr, denn die Natur hält so viele Zauberhafte schöne Dinge für uns bereit, wenn wir nur richtig hinsehen. Ob es eine Libelle ist, die sich als Landplatz die Hand aussucht…
…oder die Möven die irgendwie immer gucken kommen was ich mache. Oder wollen die doch nur Boilies klauen. Naja, ich weiss es nicht, zumindest waren sie teilweise sehr interessiert… 😊
Und wer schlängelt sich da auf mich zu? All diese Dinge gehen oft in den vielen Session‘s die man am Wasser verbringt unter. Man macht ein Foto, ist danach am Bericht schreiben, doch irgendwie vergisst man oft diese kleinen Dinge die jedoch das große Ganze an unserem Hobby ausmachen.
Wahnsinns Nächte
Was sich in den kommenden Nächten abspielte war kaum zu glauben, an Schlaf war nicht zu denken. Meine neu gemachte Rigs mit dem 30mm IB Carptrack Crawfish black and white Boilie sowie das andere Rig mit zwei 20mm IB Carptrack Mega.Krill Boilies platzierte ich nun auf die befütterten Spots.
Und bäm, es folgten sofort die ersten Fische. Dieser Spiegler war auch einer der besonderen Kämpfer. Ohne Halt lief die Rute ab und der Fisch flüchtete in eine große Krautbank. Da war mit Druck nichts mehr zu machen. Als ich mit dem iBoat über den Fisch war, legte ich die Rute zur Seite und nahm nur die Schnur in die Hand. Vorsichtig holte ich Ihn an die Oberfläche und entfernte Stück für Stück die Kraut Batzen…
Und dann aber ab ins Netz, du schwimmst nicht mehr runter, dachte ich bei mir… Doch nix da, der Fisch hatte andere Pläne und so ging der Drill in die zweite Runde.
Doch am Ende konnte ich ihn doch sicher über den Kescher führen…
Ein Abschiedsknutscher und weiter geht’s…
Mein persönlicher Traumfisch
Was der See als nächstes für mich bereithielt, daran denke ich noch jetzt, während ich hier sitze und schreibe, mit einem Strahlen zurück.
Daher möchte ich an dieser Stelle auch nicht von irgendwelchen langwierigen Drill Scenen schreiben, sondern diesen wunderschönen Fisch einfach für sich wirken lassen.
Eine Seite schöner wie die andere…
Es ging dem Ende zu
So angespornt und voller Zuversicht neigte sich die Woche nun langsam dem Ende zu. Zwei Nächte standen noch an, mir graulte es schon vor dem Abbau, doch wer kennt das nicht. Die letzten Nächte stellte ich auf allen Plätzen das Füttern ein und so kamen jetzt nur noch ein paar einzelne Boilies zu den Hakenködern. Diese wechselte ich für die letzten beiden Nächten auch noch einmal.
Eine Rute bestückte ich mit zwei 20mm IB Carptrack Crawfish black and white Boilies, welche ich für einige Stunden in den IB Carptrack Amino Dip Crawfish einlegte…
Die zweite Rute bekam zwei 20mm IB Carptrack Osmotic Oriental Spice Boilies ans Rig. Diese veredelte ich nicht nur mit dem passenden Amino Dip, sondern auch mit dem IB Carptrack Amino Gel Osmotic Oriental Spice.
So vorbereitet konnte die Nacht kommen und trotzdem ich mittlerweile etwas erschöpft und müde von der Woche war, gab es kein halten und so wurden die Ruten immer und immer wieder raus geschafft. Auf das noch mehr Fisch auf der Habenseite landet.
Die kommende Nacht brachte erneut Fisch und zum dritten Mal in der Woche einen Doppel Run.
GEIL!!!!
Dieser Schuppi ließ sich den Osmotic Oriental Spice Boilie schmecken…
Abbau
Alles hat mal ein Ende und so war auch diese traumhaft schöne Woche vorbei. Am Sonntag war eine Bullen Hitze, was den Abbau nicht sonderlich erleichterte. Die Ruten lagen noch und warteten auf den berühmten Einpack-Fisch.
Und ich, ich wartete und suchte verzweifelt nach Schatten…
Doch dann kam er der erlösende Ton und der berüchtigte Einpack-Fisch, also ein letztes Mal hieß es ab ins iBoat 320 und raus aufs Wasser…oder doch Wüste. So kamen mir die Temperaturen auf dem Wasser zumindest vor.
Da ist er…
Kaum war der Fisch zurück in seinem Element, gab es einen zweiten Einpack-Fisch, na so kann doch eine Session zu Ende gehen. Keine Rute einfach ein kurbeln… Perfekt!
Nach der Session ist vor der Session, sagt man… So spüle ich nach jeder Session mein iBoat gründlich ab und lasse es kurz trocknen, bevor ich es abbaue. Mit etwas Pflege hat man so laaaange Freude an seinem Schlauchboot.
Nun möchte ich mich verabschieden und sage einfach mal, bis zum nächsten Mal. Ich hoffe ich konnte Euch mit diesem Bericht den ein oder anderen Tipp geben was Strategien angeht und immer dran denken, nur weil ein Spot gerade Fisch gebracht hat, nicht unbedingt daran festhalten. Abwechslung bringt oft traumhafte Erlebnisse und viele Aktionen.
Für mich ging hier nun der Abbau in die Endphase und mit vielen schönen Bildern machte ich mich auf den Weg nach Hause.
Liebe Grüße
Eure Maike
Team Imperial Fishing Germany
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