Herbstzeit – 20 Kilo geballte Kraft
von Maike Prinz
Die goldene Herbstzeit – wie es so schön heißt. Doch die Wetterbedingungen in den letzten Wochen verhießen alles andere als das es goldene Zeiten werden sollten. Doch der Drang und der Ruf nach der Freiheit trieb uns einmal mehr hinaus. Ziel der Session war ein uns bekanntes Vereinsgewässer, das schon Anlaufpunkt bei einigen Sessions für zwischendurch war. Viele schöne Fische konnten wir in diesem Jahr dem Gewässer entlocken, doch die wirklich Großen, ließen sich das ganze Jahr über nicht blicken. So wollten wir es nun, wo das große Fressen los geht, gezielt auf die Dicken versuchen.
Fünf Tage standen auf dem Plan.
Am Mittwoch, den 12.10. ging es los. Das Auto war gepackt und unser Plan über Strategie und Köder stand bereits fest. Am Wasser angekommen hieß es zunächst Camp aufbauen. Die Wettervorhersagen waren alles andere als optimal, aber irgendwie hatte ich so ein Gefühl. Als alles aufgebaut war, machten wir uns daran mit dem Echolot ein paar Spots zu suchen. Herbstzeit – das „große Fressen“ heißt es, trotzdem wollte ich auch bei dieser Session nicht auf übermäßig viel Futter setzen. Meine Priorität lag hier auf hoch Attraktives Futter mit auffälligen Hakenköder Präsentationen.
Wir verfolgten eine ganz besondere Strategie!
Das Ziel war, die Aufmerksamkeit der Fische auf einen Hauptspot zu lenken, welcher mit hoch attraktiven Futter präpariert wurde und den Hakenköder als Falle abseits zu platzieren. Die Futtermischung bestand aus mehreren Komponenten. So nahmen wir die beiden Boiliesorten, IB Carptrack Crawfish Black & White und den IB Carptrack Fish und davon je eine große Handvoll. Zusätzlich halbierten wir einige von den Boilies, um insgesamt eine gewisse Vielfalt bei der Größe des eingesetzten Futters zu erreichen. Natürlich kann man dies auch durch den Einsatz verschiedener Boilie Durchmesser erreichen. Doch manchmal macht es gerade die „nicht“ Runde Form aus.
Anschließend fügten wir noch zwei Händevoll IB Carptrack Aminopellets in 15mm hinzu.
Um das Futtergemisch nun noch Attraktiver zu gestalten, veredelten wir das Ganze mit etwas IB Carptrack Powder und IB Carptrack inLiquid.
Diese Futtermischung fertigte ich bereits einige Stunden zuvor an, damit alles noch gut durchziehen konnte. Auf allen Spots kam die selbe Menge Futter. Unsere Spots lagen in unterschiedlichen Tiefen, verteilt von 5 – 6,5m.
Die Wahl des Hakenköders…
Vielleicht etwas ungewöhnlich, doch als Hakenköder entschied ich mich bei allen Ruten für den IB Uncle Bait – Extra Strong. Was war das Ziel? Ich wollte in dem Gewässerabschnitt eine hohe Lockwirkung mit dem eingesetzten veredelten Futter, zum anderen wollte ich einen visuell attraktiven Hakenköder. So bestand der Köder in Form eines Schneemanns aus einen 20mm IB Uncel Bait – Extra Strong…
…und einen 16mm IB Carptrack V-Pop – weiß.
Worauf ich hier expliziert Wert legte, waren die Komponenten des Rigs. Zu große Haken, welche ein womöglich zu hohes Gewicht hatten, waren hier fehl am Platz. Die Wahl fiel hier auf den Carp’R’Us – ATS Gladiator LS in der Größe 4.
Als Vorfachmaterial kam das Carp’R’Us – Strip-X in 45 lbs zum Einsatz, welches sich schon zahlreich bewährte.
Die Montagen platzierten wir bei zwei Spots etwa 5-7m abseits. So arrangiert, stand der ersten Nacht nichts mehr im Wege – doch die gesamte Nacht hindurch schwiegen die Bissanzeiger.
Der erste Morgen brach an…
Sonnenstrahlen brachen durch die Wolkendecke und der Herbst bescherte uns einen Traumhaften Sonnenaufgang. Es stellte sich die Frage ob ich mit meinem Bauch Gefühl etwas falsch lag, aber mein Gefühl sagte mir, da kommt noch was. Im Laufe des Tages kontrollierten wir unsere Montagen, machten alles neu für die zweite Nacht und fütterten die Spots nach. In der kommenden Nacht kamen wir nicht zum schlafen, die Ruten, die am dichtesten an den Spots lagen, brachten immer wieder Fisch. Satzkarpfen. Es entwickelte sich fast zur Satzerschlacht. So sollte es auch in der dritten Nacht sein. Jedoch an eine neue Strategie wollte ich nicht denken.
Vertrauen…
Jeder sollte Vertrauen zu dem haben was er macht und so vertraute ich meinem Gefühl. lediglich eine Rute schwieg die ganze Zeit. Sie lag auf 5,3m im Freiwasser. An einer kleinen Kante an der es oberhalb auf 4m eine größere Krautbank und Unterhalb einige Unterwasserpflanzen gab.
Unser Rig war hier bestückt mit zwei 24mm IB Carptrack Crawfisch Black & White.
In Verwendung mit dem Carp’R’Us – ATS Gladiator LS in der Größe 4, stellte diese Schneemann Präsentation eine runde Sache dar und war insgesamt leicht für einen Karpfen einzusaugen, selbst wenn diese etwas vorsichtiger beißen sollten. Hier war der Hauptspot mit unserer Futtermischung etwa 4m entfernt, in 6,5 m Tiefe. Auch diesen Spot hielten wir konstant unter Futter und platzierten hier um den Hakenköder, wie auch bei allen anderen Ruten, lediglich etwa 5 Boilies um die Montage.
Die Strategie ging auf!
Am vierten Tag war es soweit – ein brachialer Vollrun! Nach dem aufnehmen der Rute, war sofort die Kraft des Fisches zu spüren und mir war klar, das ist ein wahrlich Großer. Sofort ab ins Boot und der Drill konnte beginnen. Was für ein Gefühl – ich wusste aus den Erfahrungen, der vielen bereits gefangenen Fische an dem Gewässer, das ist ein richtig Dicker. Als er sich das erste Mal an der Oberfläche zeigte, blieb mir fast der Atem weg. An einem Gewässer, das einem so extremen Angeldruck ausgesetzt ist wie dieses, einen solchen Fisch zu überlisten – einfach unbeschreiblich das Gefühl. Bald darauf war es soweit, langsam zog ich ihn Richtung Kescher, nur noch wenige Meter trennten mich von diesem Erfolg. Immer näher und näher – meine Beine begannen zu zittern und ich hoffte so sehr das er dran blieb. YES!!!! Im Netz! Was für ein Fisch. Ich war überglücklich. Unzählige Fische konnte ich in diesem Jahr bereits über den Kescher ziehen, Fische bis knapp 30 Kilo. Doch dieser – für mich einer der ganz besonderen. In diesem Gewässer, mein Personal Best.
Und hier ist er – überlistet mit dem IB Crafish Black & Withe
Traumhaft schön.
Und mit seinen 20 Kilo hatte ich so meine Mühe ihn zu halten.
Unsere Herbsttour geht weiter und so verabschiede ich mich mit diesem Bild…
Bis zum nächsten Mal.
Wir wünschen allen am Wasser Tight Lines.
Liebe Grüße,
Eure Maike und Anne.
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