Rig Rig Hurraa!
…und so hieß es vor einigen Tagen in der deutschen IB Whats App Gruppe:
Max Nollert: „Hey Team, Rigs sind zugegeben eine Achillesferse vieler Angler wenn’s um`s Karpfenangeln geht, so auch eine ganze Weile bei mir! Location, Futter, Futtermenge, Ausdauer, Motivation, all das kann 100% gegeben sein, aber wenn das Rig nicht funzt dann ist alles umsonst!
Dramen vergangener Tage
Mit meinem geflochtenen Krystonite, einem vierer Haken einem kleinen Stück Tube auf dem Schenkel, kam ich zwar Jahrzehntelang ganz gut aus und konnte stets binnen Sekunden auf das gleiche Vorfach einen neuen Haken aufziehen, indem ich die ganze Prozedur einfach zurück wickelte und einen neuen aufzog… Immer scharfe Haken ohne weiteren Verlust von Material, wie Vorfach oder Tube-Stückchen war wohl die stärke des Rigs, denn Verschwendung in diesem Bereich mag ich gar nicht und scharf muss der Haken nun mal sein – rattenscharf!
Jedoch gab es diverse Situationen, da hätte ich mir gewünscht, ich hätte dieses Rig nicht drauf gehabt. Wenn beispielsweise am St. Croix auf 22 m Tiefe nach vier Tagen endlich der Biss kommt, noch dazu ein Fullrun allererste Güte und der Fisch nicht hängt weil sich beim herab lassen das Rig verdreht hatte. Oder wenn wie in La Maxe häufiger passiert, Weißfische oder vorsichtige Karpfen den Hakenköder inhalierten und ausbliesen und dabei meine „eineinhalb Boilie Montage“ sich in den Haken eindrehte und somit die Hakenspitze in die falsche Richtung zeigte und lediglich dann immer nur ein paar Blieps kamen, wenn eigentlich ein Run angesagt war.
Das gleiche geschah auch ab und an am Mouche, Liez und so weiter – wir fischten „les 4 Lacs“ rauf und runter! Wenn man bei einem Trip viele Bisse hat, wie am Crazy Lake 135x unsere Montagen in sieben Tagen zuschnappten und dann mal einer verloren geht – kurz ärgern schütteln und weiter geht es, aber wenn man bei einer größeren Session lediglich einen Biss bekommt, kann das verdammt bitter sein und man erinnert sich, wie ich zum Beispiel noch Jahre oder Jahrzehnte danach! Ich bin sicher Sie haben dazu auch etwas im Hinterkopf, denn die Verluste vermeintlich großer Fische brennen sich tief und fest in das Hirn eines Anglers ein!
Für immer und überall!
Wie wäre es, wenn wir in ein paar Tagen alle unser „Favouriten Allroundrig“ vorstellen. Eines für immer und überall, wenn Ihr Euch für nur ein einziges entscheiden müsstet, welches ihr mit auf den „Planet Carp“ nehmen dürftet. Ein paar Zeilen dazu warum ihr Euch dafür entschieden habt, wären klasse!
Wie es gebunden wird ist zunächst nicht sooo wichtig. Denkt aber daran, man sollte es kurz oder weit aus werfen können, vom Boot aus ablegen, im flachen Wasser aber auch in sehr tiefem Wasser über 20 m z.B und und und, eben all das was uns beim Karpfenangeln so erwarten kann!
Es sollte kleinen Fischattacken verwicklungsfrei standhalten, mit Sinkern genauso wie mit Snowman aber auch mit Popup gefischt werden können. Tatsächlich eines für alles – lediglich die Haarlänge darf aufgrund der verwendeten Köder angepasst werden, so wie selbstverständlich auch die Länge des Vorfachs selbst.
Wenn das mal durch ist, können wir später auch mal zusammentragen, wer von seinem Allrounder bei welchen Situationen stark abweichen würde.
Da machen wir dann ein weiteres schönes Update draus. Step one und dann step two!
Wer ist dabei?
In der Zwischenzeit hatten wir auch ohne diesen Vorspann bereits das erste Update hierzu online gestellt, es war keine geringere als Maike Prinz, deren Vorstellung ihr hier auf diesem Link nochmal bewundern könnt. Im folgrenden haben Andreas Filusch, Kurt Trinkl, Ernst Helmhart und Philip Jakob ihr Rig vorgestellt. Auch ich stellte Euch bereits in dem Update Rig Rig Hurraa – mein Rig für alle Fälle! mein bervorzugtes Rig vor. Doch nun gebe ich das Wort ab an Thorsten Illig, der Euch sein favorisiertes Rig zeigen möchte…“
Eine sportliche Aufgabe, die Max uns da gestellt hat…
könnte man meinen!
Um ehrlich zu sein musste ich mir keinerlei Gedanken dazu machen. Das Einzige was mich zu diesem Thema beschäftigte war, wie ich einen Artikel zu diesem Thema zeitlich in meinem Terminplan unterbringen sollte, denn eines ist mal klar, es ist nicht in einer halben Stunde getan, entsprechende Bilder zu machen, diese zu bearbeiten und den passenden Text zu verfassen. Aber wie gesagt, „mein Rig“ stand!
Bei meinem Favoriten handelt es sich übrigens um ein „Chod Rig“, welches ich meinen ganz persönlichen Bedürfnissen angepasst habe.
Warum Chod Rig?
Ganz einfach, weil es eben nicht nur ein Chot Rig ist!
Durch kleine Veränderungen lässt es sich in Windeseile ebenso in ein „Helikopter Rig“ verwandeln, was mir zusätzlich ermöglicht mit sinkenden Ködern und einer Festbleimontage zu fischen, wenn es die Situation erfordert.
Wenn ich mein Leadcore gespliced habe…
…schlaufe ich als erstes einen Ring Clip ein, an dem ich später mein Wurfgewicht befestige. Das Gewicht wird nach dem Einhängen durch einen Schlauch gesichert. (Bei dem nachfolgenden Foto habe ich den Ring Clip bereits vor dem Splicen aufgezogen)
Als nächstes schiebe ich eine Klemmhülse und eine Gummiperle von der anderen Seite auf das Leadcore, wobei die Klemmhülse erst kurz vor ihrem Einsatz an entsprechender Stelle einseitig gecrimpt wird. So kann ich jederzeit bestimmen, ob ich mit einer Festbleimontage oder einem Chot Rig fischen möchte. Einseitig gecrimpt deshalb, damit die Gummiperle unter Belastung (z.B. Gewaltwurf) nicht verrutschen kann, das Vorfach im Drill unter stärkerer Belastung aber in Richtung Gewicht rutscht. Somit wird vermieden, im Drill unnötig Kraut einzufangen. Genaueres dazu in meinem Video!
Platzierung des Rigs auf dem Leadcore
Als nächstes kommt mein eigentliches Rig aufs Leadcore, welches ich entweder kurz für ein Chot Rig oder lang für ein Helikopter Rig wähle. Als Vorfachmaterial kommt bei mir Fluorocarbon zum Einsatz, da es sich über Wasserdampf besonders gut glätten lässt. Um eine besonders gute Drehung des Hakens zu garantieren, nutze ich ausschließlich Schrumpfschlauch.
Während der Haken durch einen „No Knot“ gesichert und das flexible Haar mit eingebunden wird, befestige ich den Wirbel mit einer Klemmhülse, welche anschließend mit einem konischen Schlauch bedeckt wird. So wird ein vertüddeln während des Wurfes oder des Ablegens zusätzlich minimiert. Und ganz nebenbei spare ich mir das nötige Knetblei, welches beim Chod Rig in Verbindung mit einem Pop Up nötig wäre, da die Klemmhülse das entsprechende Gewicht schon mitbringt. Ein weiterer Tüddelhemmer also!
Rig-Finish
Als nächstes wieder eine Gummiperle und eine Klemmhülse aufs Leadcore und fertig! Aber auch dieses Mal: erst crimpen, wenn man weiß welche Montage man nutzen möchte!
Wichtig ist allerdings, die obere Klemmhülse mindestens so weit vom Schlagschnurknoten entfernt zu setzen, dass das Vorfach beim Wurf nicht in diese einschlagen kann!
Die Haarlänge variiere ich übrigens lediglich mit entsprechenden Boiliestoppern.
Und so kann es aussehen:
Mein Rig für alle Fälle im Einsatz
Und das kann das Ergebnis sein:
In diesem Sinne
Thorsten Illig
Team Imperial Fishing Germany
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